Titelseite
Bis zum Büro sprechen wir kein Wort. Von meinem Schreibtisch aus rufe ich die Pressestelle der Polizei an, um an weitere Details zu kommen. Mein Onkel Bernhard ist seit über 15 Jahren Pressesprecher der Polizei, allerdings hatten wir bisher noch nie beruflich miteinander zu tun. Für goldene Hochzeiten und Vereinsjubiläen braucht man selten Informationen der Polizei.
Marcus hockt auf der Fensterbank und hört zu, auch das Walross bewegt sich aus seinem Revier und drückt die Lautsprechertaste meines Telefons. Er wirft mir böse Blicke zu, weil ich mit meinem Onkel Höflichkeiten austausche, statt ihn direkt zu dem Mädchen zu befragen.
„Ich habe gehört, du warst dabei“ lenkt Bernhard schließlich von selbst auf das Thema.
„Zufall. Ich dachte, ihr hättet wieder Fässer aus dem Rohrleitungswerk gefunden.“
„Schön wär’s. Ich hab keine Ahnung, wie ich mit so einer Sache umgehen soll. Wir sind hier eine Kleinstadt. Mensch Kaja, eine nackte, mit Rosen verzierte Frauenleiche, was soll ich denn bitte in die Presseerklärung schreiben? Das gibt noch eine größere Katastrophe als der Brand im Obdachlosenheim und du weißt, was hier wochenlang los war. Die Kollegen im zweiten Stock drehen völlig durch.“
„Das heißt, du weißt auch nichts weiter?“
Bernhard schnaubte. „Wir haben eine Vermisstenanzeige. Vor drei Tagen ist ein junges Mädchen ist vor drei Tagen nicht nach Hause gekommen. Aber das ist inoffiziell. Ich kann dir eine Email mit dem Namen schreiben, sobald wir eine Bestätigung haben. Mehr gibt es nicht.“
Ich bedanke mich und lege auf. Das Walross steht nach wie vor neben mir und schaut grimmig.
„Alles klar Falke. Du schreibst den Artikel. Nimm ein Foto, bei dem die Leser nicht die Zeitung vollkotzen müssen. In einer Stunde habe ich einen Entwurf auf meinem Schreibtisch. Wenn du Mist verzapfst, gebe ich die Geschichte an Meyers. Klar?“
„Klar.“
Die Titelseite! Ich weiß nicht, ob ich glücklich sein soll oder entsetzt über die Umstände, denen ich meine große Chance verdanke.
Doch zum Nachdenken bleibt keine Zeit und so versuche ich, die wenigen Informationen, die ich habe, so professionell wie möglich aufzuarbeiten.
Marcus hockt auf der Fensterbank und hört zu, auch das Walross bewegt sich aus seinem Revier und drückt die Lautsprechertaste meines Telefons. Er wirft mir böse Blicke zu, weil ich mit meinem Onkel Höflichkeiten austausche, statt ihn direkt zu dem Mädchen zu befragen.
„Ich habe gehört, du warst dabei“ lenkt Bernhard schließlich von selbst auf das Thema.
„Zufall. Ich dachte, ihr hättet wieder Fässer aus dem Rohrleitungswerk gefunden.“
„Schön wär’s. Ich hab keine Ahnung, wie ich mit so einer Sache umgehen soll. Wir sind hier eine Kleinstadt. Mensch Kaja, eine nackte, mit Rosen verzierte Frauenleiche, was soll ich denn bitte in die Presseerklärung schreiben? Das gibt noch eine größere Katastrophe als der Brand im Obdachlosenheim und du weißt, was hier wochenlang los war. Die Kollegen im zweiten Stock drehen völlig durch.“
„Das heißt, du weißt auch nichts weiter?“
Bernhard schnaubte. „Wir haben eine Vermisstenanzeige. Vor drei Tagen ist ein junges Mädchen ist vor drei Tagen nicht nach Hause gekommen. Aber das ist inoffiziell. Ich kann dir eine Email mit dem Namen schreiben, sobald wir eine Bestätigung haben. Mehr gibt es nicht.“
Ich bedanke mich und lege auf. Das Walross steht nach wie vor neben mir und schaut grimmig.
„Alles klar Falke. Du schreibst den Artikel. Nimm ein Foto, bei dem die Leser nicht die Zeitung vollkotzen müssen. In einer Stunde habe ich einen Entwurf auf meinem Schreibtisch. Wenn du Mist verzapfst, gebe ich die Geschichte an Meyers. Klar?“
„Klar.“
Die Titelseite! Ich weiß nicht, ob ich glücklich sein soll oder entsetzt über die Umstände, denen ich meine große Chance verdanke.
Doch zum Nachdenken bleibt keine Zeit und so versuche ich, die wenigen Informationen, die ich habe, so professionell wie möglich aufzuarbeiten.
Odem - 1. Apr, 11:50